Scheide
Die Scheide (Vagina) ist das weibliche primäre Geschlechtsorgan, das der Fortpflanzung dient. Eine der Haupteigenschaften der Vagina ist der Schutz der inneren Geschlechtsorgane vor verschiedenen äußeren Einflüssen wie vaginalen Hefepilzinfektionen oder anderen bakteriellen oder viralen Erkrankungen.
Was ist die Vagina?
Anatomisch gesehen ist die Vagina ein etwa 7-8 Zentimeter langer elastischer Muskelschlauch, der die Vulva und den Gebärmutterhals verbindet. Der Begriff Vagina wird oft mit der sogenannten „Vulva“ verwechselt – eine Bezeichnung für den äußeren Teil der weiblichen Geschlechtsorgane. Im Ruhezustand berühren sich die vordere und hintere Scheidenwand. Die Scheidenwände sind elastisch und es befinden sich an ihnen zudem Querfalten (rugae vaginales), die sich während der Geburt oder beim Geschlechtsverkehr, kurz gesagt, bei Dehnung der Scheidenwand glätten und damit eine Dehnungsreserve sind. Manchmal spürt eine Frau diese Scheidenrunzeln, wenn sie sich entfalten und macht sich Sorgen, aber es ist ein völlig normales Phänomen.
Der Gynäkologe nutzt bei der Untersuchung auch die vaginale Elastizität. Bei einer bimanuellen Untersuchung durch die Vagina, bei der er mit zwei Fingern die Schamlippen spreizt und die andere Handfläche über die Bauchdecke streicht, kann der Arzt Organe wie zum Beispiel die Gebärmutter und die Eierstöcke und deren Größe und Lage beurteilen. Auch die Beweglichkeit dieser Organe und die Schmerzhaftigkeit können dadurch beurteilt werden. Dies sind sehr wichtige Informationen und oft ersetzt diese Untersuchung den Ultraschall. Bei unklaren Befunden kann ein Ultraschall aber sinnvoll sein.
Die natürliche Befeuchtung der Vagina während der sexuellen Erregung erfolgt durch Drüsen. Die größten und bekanntesten sind die Bartholin-Drüsen, aber auch die kleineren Skene-Drüsen um den Scheideneingang oder Drüsen am Gebärmutterhals tragen zur Befeuchtung bei. Diese geben das Sekret (oder auch den Ausfluss) ab, welches die Vaginalhöhle befeuchtet und so ein angenehmes Umfeld für den Geschlechtsverkehr und die Befruchtung schafft.
Von Geburt an wird die Vagina durch das Jungfernhäutchen geschützt, welches bei einer Frau normalerweise beim ersten Geschlechtsverkehr reißt. Bei manchen Mädchen kann dies zum Beispiel auch bei erhöhter körperlicher Aktivität (Sport) passieren.
Die Hauptfunktionen der Vagina sind:
- Aufnahme des männlichen Geschlechtsorgans (Penis) beim Geschlechtsverkehr.
- Geburt – Das Baby wird durch die Vagina geboren.
- Ausscheidung von Menstruationsblut – natürlicher weiblicher Zyklus – Ausscheidung der Gebärmutterschleimhaut.
- Schutz der inneren Geschlechtsorgane vor Infektionen und äußeren Einflüssen.
Belastung der Scheide während und nach der Geburt
Die Geburt ist für eine Frau und ihren Körper sehr anstrengend, so dass viele werdende Mütter befürchten, dass ihre Vagina nach der Geburt nicht wieder aussehen wird wie zuvor. Normalerweise kommt es nach der Geburt zu Schwellungen und allgemeiner Reizung des Gewebes und der gesamten Umgebung der äußeren Genitalien.
Doch schon nach wenigen Tagen verschwinden die anfänglichen Unbefindlichkeiten und die ästhetische Form der Vagina beginnt sich zu normalisieren. Es hängt jedoch immer vom Gesamtverlauf der Geburt ab. Gab es bei der Geburt Komplikationen, kann die Rekonvaleszenz deutlich länger dauern.
Die klassische Sechs-Wochen-Periode ist die Zeit, in der die Vagina in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehrt. Postpartale Probleme wie Juckreiz, Zuckungen usw. können bis zu 6 Monate andauern, sind aber normalerweise nicht schwerwiegend.
Um die Muskulatur im Intimbereich und damit auch den Beckenboden zu stärken, empfehlen wir die sogenannten „Kegel-Übungen“. Diese einfache Übung gibt der Vagina wieder Kraft und hilft ihr, ihren ursprünglichen Zustand schneller zu erreichen. Kegel-Übungen fördern auch die sexuelle Befriedigung und die allgemeine Gesundheit.
Die Vagina und die umgebende Beckenbodenmuskulatur stützen auch die Harnröhre, und eine Schwächung der Muskulatur kann zu Inkontinenz führen. Am häufigsten zeigt sich das unter Belastung wie z.B. Heben eines schweren Gegenstands, Husten oder Niesen. Fragen Sie Ihren Gynäkologen, manchmal kann er für Kegel-Übungen Venusbälle oder andere Hilfsmittel empfehlen, die die Beckenbodenmuskulatur noch gezielter stärken. Wenn auch dies nicht ausreicht, sollte eine Frau eine urogynäkologische Sprechstunde aufsuchen. In dieser Sprechstunde wird der Zustand des Beckenbodens beurteilt, eine urodynamische Untersuchung durchführt und eine Behandlung vorgeschlagen.
Die Schwangerschaft ist eine Zeit großer hormoneller Veränderungen. Der Körper kämpft um die Stabilisierung der Hormone, wobei der Spiegel des sogenannten weiblichen Hormons – Östrogen – sinkt. Die vaginale Mikroflora ist aufgrund eines Östrogenmangels oft trocken, in diesem Fall empfehlen wir die Verwendung von GYNELLA® Flora Meno Tabletten zur Unterstützung der vaginalen Mikroflora. Beim Sexualverkehr nach der Geburt ist es immer ratsam, ein Gleitgel zu verwenden, das übermäßige Reibung verhindert.
Das Gleiche passiert nach den Wechseljahren einer Frau, wenn der Östrogenspiegel im Blut und im Gewebe stark abfällt und die Schleimhäute trocken und die Vaginalwände weniger elastisch sein können. Hier empfehlen wir die Verwendung des speziell entwickelten GYNELLA® AtroGel, das dank seiner Zusammensetzung (Hyaluronsäure, Genistein und TIAB®-Komplex) eine umfassende Pflege der Vaginalschleimhaut darstellt.
Auch der sogenannte Scheidenausfluss ist ein natürlicher Vorgang. Die Selbstreinigungsprozesse des weiblichen Genitals führen gelegentlich zu weißem Ausfluss. Das ist normalerweise völlig in Ordnung und die Frau muss sich darüber keine Gedanken machen. Wenn es sich jedoch um einen gelb gefärbten Ausfluss handelt, der unangenehm riecht, empfehlen wir den Besuch eines Frauenarztes. Ein anderes alarmierendes Symptom kann ein brauner Ausfluss sein. Dies kann auf innere Blutungen hinweisen, aber möglicherweise auch nur durch Reste von Menstruationsblut (Schmierblutungen) verursacht sein.
Jede Vagina hat ihre eigene natürliche Umgebung, daher wird allgemein empfohlen, „normale“ Seifen zu vermeiden. GYNELLA® Intimate Wash ist ein speziell entwickeltes Waschgel für die regelmäßige Intimhygiene, das sanft zu Ihrem Intimbereich ist und den richtigen pH-Wert des Vaginalmilieus aufrecht erhält.